Wenn
sie nicht unbedingt eine ganze Firma gründen wollen oder aus
persönlichen Gründen eine Postadresse im Ausland
benötigen, dann können sie sich vor allem in den angelsächsischen
Ländern problemlos eine Mietadresse zulegen, einen sogenannten
mail
drop.
Solche Briefkästen werden häufig von Geschäftsreisenden benutzt
die oft ihren Aufenthaltsort wechseln oder von Montagearbeitern,
Seeleuten und anderen die viel reisen müssen. Um geeignete
Postweiterleitungsunternehmen zu finden, nutzen
sie die Internet-Suchmaschinen mit dem Suchbegriff „mail
forwarding“. Als besonders zuverlässig hat sich die
Londoner Firma British Monomarks, 27 Old Gloucester Street, London
WC1N 3XX, Tel. 0207-405 0463 erwiesen. Besuchen sie die Webseite
unter http://www.britishmonomarks.co.uk. Leider hat diese Firma einen
großen Nachteil: Sie ist in den einschlägigen Verfolgerkreisen
recht bekannt. Auch in den Niederlanden findet man Mietadressen, z.B. unter
www.grenspostadres.nl. Ein weiterer, internationaler Anbieter
ist www.mbeglobal.com.
Alternativ
können sie auch folgendes probieren: Suchen sie
ein möglichst anonymes Hochhaus. Füllen sie dann auf dem
Postamt einen (kostenpflichtigen) Nachsendeauftrag aus, welcher ihre
an dieses anonyme Hochhaus adressierte Post an eine beliebige
andere Adresse weiterleitet. Sie sollten dabei übrigens nicht die
„sechs Monate wegen Umzugs“ Option nutzen, sondern
einen bestimmten Zeitraum „von ... bis“ angeben, diesen
können sie beliebig verlängern. Die Post schickt dann
eine Bestätigung Ihres Nachsendeauftrages an die
Hochhausadresse. Diese sollten sie abfangen, jedoch legt der
Postbote wenn er keinen Briefkasten mit dem
entsprechenden Namen darauf findet die Karte irgendwo im
Treppenhaus ab und sie landet früher oder später im
Altpapier. In aller Regel wird der Nachsendeauftrag aber
ordnungsgemäß ausgeführt.
Wenn
sie eine gewisse Unverfrorenheit besitzen, dann können sie auch
einfach einen zusätzlichen Briefkasten an oder neben der
Briefkastenanlage montieren. Gelegentlich gibt es sogar
einen oder zwei freie Brieffächer, wenn es sich bei der
Briefkastenanlage um ein Standardmodell handelt, das Haus aber
weniger Wohnungen hat als Postfächer vorhanden sind. Vielleicht
können sie eines davon okkupieren. Wenn sie dabei einen Arbeitsanzug
tragen und einen Werkzeugkasten mitführen, erregen sie am
wenigsten Aufsehen. Der Postbote wird sich vielleicht über
den neuen Briefkasten wundern, aber er hat meist keinen
Überblick über alle im Haus befindlichen
Wohnungen. Problematischer ist da schon der Hausmeister.
Aber oft weiß in großen Wohnblöcken auch er nicht genau
wer wo wohnt oder ob und wo eine Wohngemeinschaft besteht, zu
welcher der zusätzliche Briefkasten gehören könnte. Vorsorglich
können sie aber ein Haus ohne Hausmeister aussuchen, aber
vielleicht ist der Hausmeister ja auch gar nicht abgeneigt
sich ein paar Euro nebenher zu verdienen. Oder vielleicht gibt es im
Haus auch eine Wohngemeinschaft, in der sie für
wenig Geld Zugang zum Briefkasten erlangen können.
Wenn
sie irgendwo ein Brachgrundstück oder ein leerstehendes Haus kennen,
dann können sie auch dort einen Briefkasten
installieren. Dieser sollte jedoch nicht so
auffällig positioniert sein, dass er schon von weitem zu
sehen ist und womöglich die Aufmerksamkeit der Nachbarn
erregt, die dann nur unpassende Fragen stellen. Schreiben sie aber
sicherheitshalber die komplette Straßenadresse auf den
Postkasten, damit der Postbote sicher sein kann den
richtigen Kasten erwischt zu haben. Wenn doch jemand Fragen
stellt, dann sagen sie, dass hier in Kürze gebaut wird. Sie
können auch, gewissermaßen als Bestätigung dessen, eine Art
Bauschild aufstellen.
Weiterhin
könnten sie auch einen Stellplatz auf einem Campingplatz anmieten
und sich die Post dorthin schicken lassen. Wer keinen Wohnwagen
besitzt, stellt einfach nur einen Briefkasten auf. Niemand hat
gesagt, dass man auf dem Stellplatz wirklich einen Wohnwagen
platzieren muss.
Schließlich
gibt es noch die folgende Möglichkeit: Melden sie sich
einfach unter irgendeiner Adresse beim Meldeamt an und
lassen sie die Adresse im Personalausweis eintragen. Eventuell
brauchen Sie dafür aber eine Bescheinigung des Vermieters
sowohl für die An-, als auch für die Abmeldung. Dann gehen sie zur
Post und beantragen in dem Zustellbezirk ihrer
Wohnadresse ein Postfach. In der Regel werden nun alle an
sie adressierten Postsendungen in das Postfach gelegt, auch solche,
die ihre Straßenanschrift tragen. Das funktioniert selbst dann, wenn
sie schon lange nicht mehr dort wohnen, aber das Postfach behalten
haben.
Und
noch ein genereller Hinweis: Der beste Briefkasten ist immer der,
welcher eigentlich keiner ist!
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