Sonntag, 1. April 2018

Fremdenlegion

Der Vollständigkeit halber soll noch auf eine wenig empfehlenswerte Methode des Unter­tauchens hinge­wiesen werden. Die franzö­sische Fremdenlegion unterhält in jeder französischen Stadt Rekru­tie­rungs­­büros. Der zuständige Offizier wird sie nach den Grün­den für ihren Eintritt in die Legion fra­gen. Wenn sie ernsthafte Verbrechen began­gen haben, wird er sie abweisen. Sind sie jedoch auf der Flucht vor abgelegten Bräuten oder haben sie nur Kavaliersdelikte began­gen, dann werden sie keine Probleme haben. Jeder neue Rekrut erhält einen neuen Namen, nur die ersten drei Anfangs­buch­staben des alten Namens werden beibehalten. Ihren deutschen Personalausweis müssen sie abge­ben, aber sie könnten ja auch noch einen Reise­pass bei einer Person ihres Vertrauens deponiert haben, für den Fall, dass ihnen der Dienst bei der Legion doch nicht zusagt und sie unerkannt abhauen wollen. Dann wären sie allerdings fahnenflüchtig und sollten Frankreich die nächsten Jahrzehnte meiden. Erwischt man sie, werden sie als Deserteur bestraft. Nach fünf Jahren Dienst in der Legion erhalten sie einen französischen Pass und können sich irgendwo in Frankreich nieder­lassen. Bis dahin kann allerdings viel passieren. Die Frem­den­legion wird gewöhn­lich überall dorthin geschickt, wo der Dschungel­­krieg am härtesten ist. Alleine im Indochinakrieg starben 12000 Legionäre, wäh­rend der Algerienkrieg von 1962 „nur“ 2000 Legionären das Leben kostete. In den letzten Jahren wird die Legion auch im Rah­men der UN-Mandate zu „friedens­sichern­den Maßnahmen“ eingesetzt, vor allem in Afrika und Asien. Wenn sie die Gefahr lieben, dann können sie es ja mit der Frem­den­legion probieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen