Der
Vollständigkeit halber soll noch auf eine wenig empfehlenswerte
Methode des Untertauchens hingewiesen werden. Die
französische Fremdenlegion unterhält in jeder französischen
Stadt Rekrutierungsbüros. Der zuständige
Offizier wird sie nach den Gründen für ihren Eintritt in die
Legion fragen. Wenn sie ernsthafte Verbrechen begangen
haben, wird er sie abweisen. Sind sie jedoch auf der Flucht vor
abgelegten Bräuten oder haben sie nur Kavaliersdelikte begangen,
dann werden sie keine Probleme haben. Jeder neue Rekrut erhält einen
neuen Namen, nur die ersten drei Anfangsbuchstaben des
alten Namens werden beibehalten. Ihren deutschen Personalausweis
müssen sie abgeben, aber sie könnten ja auch noch einen
Reisepass bei einer Person ihres Vertrauens deponiert haben, für
den Fall, dass ihnen der Dienst bei der Legion doch nicht zusagt und
sie unerkannt abhauen wollen. Dann wären sie allerdings
fahnenflüchtig und sollten Frankreich die nächsten Jahrzehnte
meiden. Erwischt man sie, werden sie als Deserteur bestraft. Nach
fünf Jahren Dienst in der Legion erhalten sie einen französischen
Pass und können sich irgendwo in Frankreich niederlassen. Bis
dahin kann allerdings viel passieren. Die Fremdenlegion
wird gewöhnlich überall dorthin geschickt, wo der
Dschungelkrieg am härtesten ist. Alleine im Indochinakrieg
starben 12000 Legionäre, während der Algerienkrieg von 1962
„nur“ 2000 Legionären das Leben kostete. In den letzten Jahren
wird die Legion auch im Rahmen der UN-Mandate zu
„friedenssichernden Maßnahmen“ eingesetzt, vor allem
in Afrika und Asien. Wenn sie die Gefahr lieben, dann können sie es
ja mit der Fremdenlegion probieren.
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